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Inhalt:

Was ist eine Zugkreuzung?

Wir setzen hier kein Eisenbahnfachwissen voraus, deshalb ein paar Sätze zur Erklärung: Viele Eisenbahnstrecken sind eingleisig. Zwischen den Endbahnhöfen ist in der Regel nicht nur ein Zug unterwegs, sondern die Strecke wird durch mehrere Züge in beiden Richtungen befahren. Die Züge fahren also zunächst auf einem Streckengleis aufeinander zu. Irgendwann kommt ein Ort an der Strecke, wo je ein Zug aus beiden Richtungen zeitgleich eintrifft. Dann muss einer der beiden „ausweichen“ und den Gegenzug durchlassen. Das nennt man Zugkreuzung. In einer simplen Grafik (ohne Bezug zu einem realen Bahnhof) ist das dargestellt:

Zug 73486 kommt zum Beispiel in Nstadt um 11:55 Uhr an. Der Gegenzug 73485 erreicht Nstadt planmäßig um 11:56 Uhr. Der hier blau dargestellte Zug 73486 wird in das Ausweichgleis 2 eingelassen und wartet dort die Ankunft des orange dargestellten 73485 ab. Ist er zum Stehen gekommen und die Abfahrtzeit des 73486 heran, kann dieser, sofern die Zustimmung des Fahrdienstleiters – oder bei Zugleitbetrieb des Zugleiters – vorliegt, weiterfahren. Zug 73485 fährt ebenfalls nach vorliegender Zustimmung durch den Fahrdienstleiter oder Zugleiter weiter.

Zug 73486 kommt zum Beispiel in Nstadt um 11:55 Uhr an. Der Gegenzug 73485 erreicht Nstadt planmäßig um 11:56 Uhr. Der hier blau dargestellte Zug 73486 wird in das Ausweichgleis 2 eingelassen und wartet dort die Ankunft des orange dargestellten 73485 ab. Ist er zum Stehen gekommen und die Abfahrtzeit des 73486 heran, kann dieser, sofern die Zustimmung des Fahrdienstleiters – oder bei Zugleitbetrieb des Zugleiters – vorliegt, weiterfahren. Zug 73485 fährt ebenfalls nach vorliegender Zustimmung durch den Fahrdienstleiter oder Zugleiter weiter.

Nicht immer funktionieren Zugkreuzungen so einfach wie hier dargestellt. Auch nicht jeder Bahnhof ist mit Formhauptsignalen oder Lichthauptsignalen ausgestattet. Andere Bahnhöfe wurden so umgebaut, dass die Bahnsteige für die Kundengleise 1 und 2 nicht parallel zueinander liegen.

Für den Teil 1 über Kreuzungsbahnhöfe sind wir in den Nordosten Deutschlands gefahren und haben den Bahnhof Grimmen besucht. Hier wirst Du nicht nur erfahren, wie die Zugkreuzung funktioniert, sondern noch einiges mehr über diese Betriebsstelle und über das System Eisenbahn.

Bahnhof Grimmen (WGI)

Lage und Ausstattung der Betriebsstelle

*Lage auf der Karte: https://www.openrailwaymap.org/?style=standard&lat=54.11003725449268&lon=13.034076690673828&zoom=14*

Das Einfahrsignal A aus Richtung Süden (Demmin) steht in km 198,5. Laut DB InfraGO erstreckt sich der Bahnhof von km 199,0 im Süden bis 200,0 im Norden.

Das Einfahrsignal A aus Richtung Süden (Demmin) steht in km 198,5. Laut DB InfraGO erstreckt sich der Bahnhof von km 199,0 im Süden bis 200,0 im Norden.

Grimmen liegt auf dem Weg zwischen Berlin und Stralsund an der Nordbahn, an der Strecke 6088. Diese ist im Abschnitt Neustrelitz Hbf – Stralsund Hbf eingleisig. Die nächsten Bahnhöfe sind

Das Streckengleis läuft im Bahnhof als Gleis 2 (mit einseitig genutztem Inselbahnsteig) durch. Das Gleis 1 am Hausbahnsteig wird für Zugkreuzungen im Regionalverkehr genutzt, hierüber fahren planmäßig die Züge nach Elmenhorst – Stralsund. Dann gibt es noch ein Gleis 5, das westlich von Gleis 2 liegt, keine Bahnsteigkante besitzt und nur für Güterzüge genutzt werden kann.

Blick auf die Südausfahrt vom Bahnübergang Dr.-Kurt-Fischer-Straße aus. Der BÜ befindet sich im Rücken des Fotografen. In Grimmen sind die Ausfahrsignale Formsignale, die Einfahrsignale  dagegen Lichtsignale der Bauart „Hl“. Hier sind von links nach rechts die Ausfahrsignale E für Gleis 1 und D für Gleis 2 erkennbar. Ganz rechts verläuft Gleis 5, dessen ausfahrsignal bereits vor dem BÜ steht.

Blick auf die Südausfahrt vom Bahnübergang Dr.-Kurt-Fischer-Straße aus. Der BÜ befindet sich im Rücken des Fotografen. In Grimmen sind die Ausfahrsignale Formsignale, die Einfahrsignale dagegen Lichtsignale der Bauart „Hl“. Hier sind von links nach rechts die Ausfahrsignale E für Gleis 1 und D für Gleis 2 erkennbar. Ganz rechts verläuft Gleis 5, dessen ausfahrsignal bereits vor dem BÜ steht.

Blick über den Bahnhof von Süd nach Nord: Links Gleis 5, daneben das durchgehende Hauptgleis 2, ganz rechts das Gleis 1 mit dem Hausbahnsteig im Hintergrund.

Blick über den Bahnhof von Süd nach Nord: Links Gleis 5, daneben das durchgehende Hauptgleis 2, ganz rechts das Gleis 1 mit dem Hausbahnsteig im Hintergrund.

Anschluss Schützenplatz: Am Nordkopf sieht es für Dich auf den ersten Blick vielleicht so aus, als ob sowohl Gleis 2 als auch Gleis 1 als Streckengleise weiterführen, da beide hinter dem nördlichen Bahnübergang parallel verlaufen. Dem ist aber nicht so. Soll der Zug nach Elmenhorst – Stralsund weiterfahren, muss er vom Hausbahnsteig nach links auf das Streckengleis wechseln. Die Verlängerung des Gleises 1 ist das Anschlussgleis nach Demmin Schützenplatz. Auf dem Satellitenbild von „Bing“ ist das gut erkennbar > https://www.bing.com/maps?cp=54.111763~13.033561&lvl=19.1&style=h

Nordkopf, vom Bahnübergang Tribseeser Straße aus gesehen. Im Vordergrund befindet sich die Weiche 24, das zugehörige Weichensignal zeigt den Begriff „Wn 1“ (Geradeausfahrt). Das rechte Gleis ist die Verlängerung des Hausbahnsteig-Gleises 1, im Hintergrund ist die Weiche 25 erkennbar. Dieses Gleis führt zum Anschluss Schützenplatz, ohne dass es in Blickrichtung noch eine Weichenverbindung zum Streckengleis nach Elmenhorst geben würde.

Nordkopf, vom Bahnübergang Tribseeser Straße aus gesehen. Im Vordergrund befindet sich die Weiche 24, das zugehörige Weichensignal zeigt den Begriff „Wn 1“ (Geradeausfahrt). Das rechte Gleis ist die Verlängerung des Hausbahnsteig-Gleises 1, im Hintergrund ist die Weiche 25 erkennbar. Dieses Gleis führt zum Anschluss Schützenplatz, ohne dass es in Blickrichtung noch eine Weichenverbindung zum Streckengleis nach Elmenhorst geben würde.

Bahnbetriebsunfall am 15.05.2025: Auf dem im Bild rechten Gleis, auf der Weiche 25, entgleiste gegen 20:40 Uhr ein 500 Meter langer Güterzug mit der HVLE-Lok 159 008 an der Spitze, der aus dem Anschluss Schützenplatz kam. Das ist eine sechsachsige „EuroDual“ des Herstellers Stadler Rail. Laut einer Pressemitteilung der Bundespolizei war sie mit drei Achsen entgleist.

Die Schleifmaschine LORAM „RG 48“ (Taufname „Lotte“) wird von einem Einsatzort zum nächsten überführt. Der mit 203 843 der Regio Infra Service Sachsen GmbH (RIS) bespannte Zug kommt aus Elmenhorst und fährt auf dem durchgehenden Hauptgleis 2 ein. Die Lok befindet sich hier auf der Weiche 24. Das rechte Gleis ist das Anschlussgleis Schützenplatz, welches in das Bahnhofsgleis 1 übergeht (der gesamte Anschluss wird als Bahnhofsgleis von Grimmen betrieben). Im Hintergrund, an der Weiche 25, war die HVLE-Lok am 15.05.2025 entgleist.

Die Schleifmaschine LORAM „RG 48“ (Taufname „Lotte“) wird von einem Einsatzort zum nächsten überführt. Der mit 203 843 der Regio Infra Service Sachsen GmbH (RIS) bespannte Zug kommt aus Elmenhorst und fährt auf dem durchgehenden Hauptgleis 2 ein. Die Lok befindet sich hier auf der Weiche 24. Das rechte Gleis ist das Anschlussgleis Schützenplatz, welches in das Bahnhofsgleis 1 übergeht (der gesamte Anschluss wird als Bahnhofsgleis von Grimmen betrieben). Im Hintergrund, an der Weiche 25, war die HVLE-Lok am 15.05.2025 entgleist.

Die Entgleisung hatte im Reise- und Güterverkehr einschneidende Folgen: Der gesamte Bf Grimmen musste für die Bergung gesperrt werden. Erst am Morgen des 17.05.2025 konnte er wieder freigegeben werden, jedoch waren zunächst bis 09.06.2025 nur Durchfahrten und keine Zugkreuzungen möglich. Deshalb mussten die Kurzläufer-RE zwischen Neustrelitz und Stralsund auf den Abschnitt Neustrelitz – Neubrandenburg zurückgezogen werden.

Stellwerke: Der Bahnhof verfügt über zwei mechanische Stellwerke der Bauart Jüdel, und zwar

Aufwendige Zugkreuzung wegen Reisendensicherung