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Nein, dies ist kein Jahresrückblick auf die schönen und überhaupt nicht schönen Ereignisse im Eisenbahnbetrieb. Vielmehr werfen wir einen Blick auf das, was alle Jahre wieder bei den Eisenbahnen stattfindet.
In sozialen Netzwerken, in Gruppen von Eisenbahnern und Eisenbahnfreunden, liest man den allgemein erst an Neujahr üblichen Gruß bereits Mitte Dezember. Der Grund: „Neujahr“ ist der erste Tag des neuen Jahresfahrplans. Das war im Jahr 2024 der 15. Dezember. Seit dem Jahr 2003 findet der große Fahrplanwechsel – sprich, der Wechsel auf einen neuen Jahresfahrplan – „in der Nacht des zweiten Samstags im Dezember auf den folgenden Sonntag“ statt (Zitat aus Wikipedia).
Davor war der „große Fahrplanwechsel“ immer im Sommer. Der letzte Jahresfahrplan nach diesem Schema galt vom 28.05.2000 bis zum 09.06.2001. Im Rahmen der Umstellung auf den neuen Modus folgte anschließend ein besonders langes Fahrplanjahr, vom 10.06.2001 bis zum 14.12.2002. Der Jahresfahrplan 2003 trat zum 15.12.2002 in Kraft.
Schon immer gab es die Unterteilung des Jahresfahrplans in einen Sommer- und Winterabschnitt. Wenn Du noch jung bist, hast Du die damals üblichen Kursbücher vielleicht gar nicht mehr kennengelernt und bist nur mit den elektronischen Medien aufgewachsen. Bis zum Fahrplanjahr 1982/83 gab es bei der Deutschen Reichsbahn auch zweimal im Jahr ein Kursbuch – danach nur noch eines für den gesamten Jahresfahrplan. Bei der Deutschen Bundesbahn wurden auch später noch zwei Kursbücher je Fahrplanjahr herausgegeben.
Ein Beispiel für die damaligen Jahresfahrpläne: Bei der Deutschen Reichsbahn (der DDR) und der Deutschen Bundesbahn (der BRD in den damaligen Grenzen) war das Fahrplanjahr 1987/88 unterteilt in den
Sommerfahrplan 1987, gültig vom 31.05.1987 bis zum 26.09.1987, und den
Winterfahrplan 1987/88, gültig vom 27.09.1987 bis zum 28.05.1988.

Seit dem Fahrplanwechsel am 29. Mai 1983 gab die Deutsche Reichsbahn nur noch einmal im Jahr neue Kursbücher heraus. 1982/83 gab letztmalig sowohl Sommerkursbücher (rote Titelseite) als auch Winterkursbücher (blaue Titelseite). Ab Mai 1983 hatte der Kursbuchtitel die Leitfarbe Grün. Die Seitennummerierung des Binnenverkehr-Kursbuches 1987/88 endet bei Seite B 317, danach folgen noch drei nicht nummerierte Seiten und der Rücktitel. Vor dem Teil B gibt es noch die Seiten 1 bis 32 mit allgemeinen Informationen (darunter Ortsverzeichnis und Verzeichnis der Züge mit Platzreservierung).
Im Sommer ist das Reisendenaufkommen höher als im Winter, insbesondere zu beliebten Ausflugszielen wie den Küsten von Ostsee und Nordsee. Es fuhren früher viele Saisonzüge, heute sind es im Fernverkehr deutlich weniger. Zusätzliche Züge in der heutigen Zeit, etwa von Berlin an die Ostsee, werden oft nicht eigenwirtschaftlich als Fernverkehr erbracht, sondern als Nahverkehrszüge (Regionalexpress) von den beteiligten Aufgabenträgern bestellt und bezahlt. Damit können sie auch mit Tickets des Nahverkehrs (wie dem Deutschlandticket) benutzt werden.
So gibt es die Unterteilung in Winter- und Sommer auch heute noch. Allerdings stimmen die Geltungszeiträume der Fahrplanabschnitte nicht mehr ganz mit den namensgebenden Jahreszeiten überein. Im Fahrplanjahr 2025 gilt
Heute gibt es viel mehr Baustellen als in den 1980er und 1990er Jahren. Deshalb ist die Unterteilung nicht nur durch Saisonverkehre bedingt, sondern auch durch diverse Baufahrpläne (die sich auch innerhalb der Fahrplanabschnitte oft ändern).
Allen „kleinen Fahrplanwechseln“ (heute im Sommer, früher im September) ist gemeinsam, dass es dort keine größeren Angebotsänderungen gibt. Die werden in der Regel (Ausnahmen bestätigen die Regel) jeweils zu einem neuen Jahresfahrplan eingeführt. Deshalb gibt es in Foren und Fachzeitschriften schon Monate vor dem neuen Jahresfahrplan Vorschauen darauf – erst für den Fernverkehr, später für den Nahverkehr. Die Verkehrsverträge, mit denen die Aufgabenträger in den Regionen bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) die Nahverkehrsleistungen bestellen, gelten immer für komplette Fahrplanjahre, also von Dezember bis Dezember.
Die Vorweihnachtszeit bietet jedes Jahr Anlass für diverse Sonderfahrten mit historischen Zügen. In den Fahrgasträumen weihnachtlich ausstaffierte Züge begeistern Kinder vielleicht schon früh für das Thema Eisenbahn. Allerdings ergaben sich für die Fotografen draußen im Jahr 2024 meist nur Motive in trübem Wetter. Wir haben hier mal ein paar Impressionen aus Berlin:

Die Fahrzeuge des Vereins Historische S-Bahn Berlin e.V. (der auch eine EVU-Zulassung und die Halterkennung „HISB“ besitzt) sind mit ihren historischen Fahrzeugnummern beschriftet – müssen aber nichts desto trotz auch die heute üblichen NVR-Nummern tragen. Letztere sind im Bild mit angegeben. Die historischen Nummern dieses 4-Wagen-Zuges sind 475/875 605 und – beim hinteren Viertel abweichend von der NVR-Nr. – ET/EB 3839/6401. „ET“ steht für „Elektrischer Triebwagen“ und „EB“ für „Elektrischer Beiwagen“.

In der gezeigten Konfiguration ist der Weihnachtszug des HISB seit 2023 unterwegs. Hier ist der ET/EB 3839/6401 der führende und 475/875 605 der hintere Viertelzug. Letzterer repräsentiert in der Sammlung der historischen Fahrzeuge jene „Stadtbahner“, die 1984 von der Deutschen Reichsbahn (DR) an die Westberliner BVG übergeben wurden. Am 9. Januar 1984 hatte die BVG den Betrieb der S-Bahn in Westberlin von der DR übernommen; die Infrastruktur verblieb jedoch bei der DR.