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Kleine Signale mit großer Wirkung

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Wenn Du Dich für die Bahn interessierst, kennst Du natürlich auch Signale. Für Betriebseisenbahner und Menschen, die sich mit Eisenbahnsignalen beschäftigen, sind die Signale, um die es hier geht, natürlich keine unbekannten Wesen. Aber bei vielen anderen Eisenbahnfreuden gehen sie „schon mal unter“, weil sie längst nicht so präsent sind wie die Hauptsignale.

Zugdeckungssignale und Sperrsignale – wozu benötigt man sie? Und wo sind sie anzutreffen? Welche Signalbegriffe zeigen sie? Antworten auf diese Fragen gibt es im Folgenden.

Sperrsignale

Der knappen Definition aus „Wikipedia“ muss nichts hinzugefügt werden:

Ein Sperrsignal zeigt an, ob ein nachfolgender Gleisabschnitt befahren werden darf. Es gilt für Zug- und Rangierfahrten.

Diese Signale gibt es als Formsignale (Kürzel „Hs“) und als Lichtsignale (Kürzel „Ls“). Als Formsignale zeigen sie die Begriffe „Sh 0“ (Halt! Fahrverbot) und „Sh 1“ (Fahrverbot aufgehoben).

Als Lichtsignale zeigen sie „Hp 0“ (Rot, Halt!) oder zwei weiße, nach rechts steigende Lichter. Wie man diese nennt, ist davon abhängig, in welchem Teil Deutschlands man sich befindet: Im Bereich der früheren Deutschen Reichsbahn (= Bereich DV) heißt der Begriff „Ra 12“ und auf dem ehemaligen Bundesbahngebiet (Bereich DS) „Sh 1“ (genau wie die vergleichbare Stellung des Formsignals). Die Bedeutung der beiden nach rechts steigenden Lichter ist entsprechend: Fahrverbot aufgehoben.

Beispiel für ein Sperrsignal, das die Ausfahrt aus der S-Bahn-Kehranlage in Berlin Hermannstraße freigibt: Die Zustimmung zum Befahren des folgenden Gleisabschnittes (der in diesem Fall bis an den Bahnsteig reicht), hat der Fahrdienstleiter durch den Signalbegriff „Ra 12“ erteilt. Die beiden nach rechts steigenden Lichter sind gut zu erkennen. Manchmal wird dieser Begriff umgangssprachlich auch als „zwei Helle“ oder (im Bereich der ehemaligen Deutschen Reichsbahn) als „Rangiersignal“ bezeichnet. Bei der DR gehörte dieser Begriff zu den Rangiersignalen. Auf Höhe der seitlichen Stromschiene ist hier sogar noch ein Fahrperrenanschlag erkennbar. Die mechanischen Fahrsperren der Berliner S-Bahn werden durch das System „ZBS“ (**Zugbeeinflussungssystem S-Bahn Berlin)** abgelöst – im Februar 2014 ging der erste Abschnitt mit ZBS in Betrieb, im Jahr 2025 soll die Umrüstung abgeschlossen werden.

Beispiel für ein Sperrsignal, das die Ausfahrt aus der S-Bahn-Kehranlage in Berlin Hermannstraße freigibt: Die Zustimmung zum Befahren des folgenden Gleisabschnittes (der in diesem Fall bis an den Bahnsteig reicht), hat der Fahrdienstleiter durch den Signalbegriff „Ra 12“ erteilt. Die beiden nach rechts steigenden Lichter sind gut zu erkennen. Manchmal wird dieser Begriff umgangssprachlich auch als „zwei Helle“ oder (im Bereich der ehemaligen Deutschen Reichsbahn) als „Rangiersignal“ bezeichnet. Bei der DR gehörte dieser Begriff zu den Rangiersignalen. Auf Höhe der seitlichen Stromschiene ist hier sogar noch ein Fahrperrenanschlag erkennbar. Die mechanischen Fahrsperren der Berliner S-Bahn werden durch das System „ZBS“ (**Zugbeeinflussungssystem S-Bahn Berlin)** abgelöst – im Februar 2014 ging der erste Abschnitt mit ZBS in Betrieb, im Jahr 2025 soll die Umrüstung abgeschlossen werden.

Wie dieses Beispiel zeigt, dienen Sperrsignale zum Beispiel zur Freigabe der Fahrt in und aus Abstellanlagen. Ein anderes Anwendungsgebiet ist die Aufstellung von hochstehenden Sperrsignalen (wie dem oben abgebildeten) an Gleisen, die zusammenlaufen und dahinter mit einem Gruppenausfahrsignal gesichert sind.

Niedrig stehende Sperrsignale können auch an Hauptgleisen stehen. Das ist zum Beispiel am nördlichen Tunnelportal des Berliner Hauptbahnhofes der Fall. In einem am Ende des Artikels (im Abschnitt „Weiterführende Webseiten“ verlinkten Video ist ein solches Sperrsignal erkennbar.

Solche niedrig stehenden Sperrsignale können auch an Hauptgleisen stehen. Zeigen sie „Ra 12“ (Bereich DV) und haben das Mastschild weiß mit zwei schwarzen Punkten, können sie von Zugfahrten ignoriert werden.

Solche niedrig stehenden Sperrsignale können auch an Hauptgleisen stehen. Zeigen sie „Ra 12“ (Bereich DV) und haben das Mastschild weiß mit zwei schwarzen Punkten, können sie von Zugfahrten ignoriert werden.

Damit werden bedarfsweise Umsetzfahrten über das Hauptgleis möglich. Wie eingangs erwähnt, gelten Sperrsignale nicht nur für Rangierfahrten, sondern auch für Zugfahrten. Deshalb dürfen auch solche Zwergsignale nicht „Hp 0“ zeigen, wenn ein Zug (und keine Rangierabteilung) daran vorbeifährt. In dem Video zeigt das Signal „Ra 12“. Das Rangiersignal wiederum gilt nur für Rangierabteilungen und kann von der Zugfahrt ignoriert werden.

Achte auch auf die Mastschilder: Auf dem Foto oben sowie auch an dem niedrigen Signal im erwähnten Video befinden sich Mastschilder mit zwei schwarzen Punkten. Das bedeutet: Zeigt das Signal „Hp 0“ (Halt!), dürfen Züge nur auf Befehl vorbeifahren. Zeigt das Signal mit diesem Mastschild „Ra 12“ oder ist komplett erloschen, hat es für Zugfahrten keine Bedeutung.

Sperrsignal mit Hp 0 + Mastschild weiß schwarze Punkte.png

Sperrsignale können jedoch auch ein weiß-rot-weißes Mastschild besitzen. Hier dürfen Zugfahrten nur auf Ersatzsignal, Gegengleisfahrt-Ersatzsignal, Vorsichtsignal, Befehl oder – bei vorhandenem Signal „Zs 12“ (M-Tafel) – auf mündlichen bzw. fernmündlichen Auftrag vorbeifahren. Rangierabteilungen dürfen nur mit Zustimmung des zuständigen Wärters am Signal vorbeifahren.

Hier wird der Fahrweg über eine EOW-Anlage (Elektrisch ortsbediente Weichen) gestellt. Nachdem die stumpf befahrene Weiche 244 richtig liegt, wird das Sperrsignal von „Hp 0“ auf „Ra 12“ wechseln. Würde im jetzigen Zustand ein Zug oder eine Rangierabteilung das Signal passieren, würde es einige Meter weiter zur Weichenauffahrt kommen.

Hier wird der Fahrweg über eine EOW-Anlage (Elektrisch ortsbediente Weichen) gestellt. Nachdem die stumpf befahrene Weiche 244 richtig liegt, wird das Sperrsignal von „Hp 0“ auf „Ra 12“ wechseln. Würde im jetzigen Zustand ein Zug oder eine Rangierabteilung das Signal passieren, würde es einige Meter weiter zur Weichenauffahrt kommen.

Zugdeckungssignale

Sie sehen Sperrsignale zum Verwechseln ähnlich aus. Es gibt auch Beispiele, wo Ls als Zugdeckungssignale verbaut sind, wie in Halle (Saale) Hbf. Diese Ls zeigen allerdings niemals „zwei Helle“ wie ein Sperrsignal, sondern nur „ein Helles“ – nämlich das Kennlicht.

Kennlicht bedeutet: Das Signal ist betrieblich abgeschaltet. Es hat also keinerlei fahrdienstliche Bedeutung.